Luminous and Vibrant – The Cinema of Shinji SOMAI
Shinji SOMAI kann für den Zeitraum der 1980er bis in die 1990er Jahre als der wichtigste japanische Regisseur angesehen werden, auch wenn er bis heute außerhalb seines Heimatlandes kaum bekannt ist. Dies mag daran liegen, dass viele seiner Filme populären Genres zugehörig waren: dem „Idol Movie“ (DREAMY FIFTEEN), dem Jugendfilm (TYPHOON CLUB) oder dem Pink-Film (LOVE HOTEL). Seine meisterhafte Verwendung extralanger Einstellungen hat jedoch eine ganze Generation von Filmemachern beeinflusst, die von Shinji AOYAMA bis Kiyoshi KUROSAWA nach der Methode „eine Kameraeinstellung – eine Szene“ vorgingen. SOMAIs Darstellung heranwachsender Mädchen mit all ihrer Mythisierung von Jugendlichkeit fand bei vielen Zuschauern Resonanz, auch aufgrund seines Gespürs für die Unsicherheiten dieses Lebensabschnittes. Sein Kamerastil oszillierte dabei zwischen den Polen Bewegung und Kadrierung, Freiheit und Kontrolle, Adoleszenz und Erwachsensein, Realität und Ästhetik, Leben und Tod. (Aaron Gerow)
Ergänzend zu den Filmeinführungen wird der Film- und Ostasienwissenschaftler Aaron Gerow (Yale University) den Vortrag „Shinji SOMAI and the Long Take“ halten.